Das Heiligtum der Muttergottes, Ursache unserer Freude „Maria Schnee“ ist einer der bekanntesten und berühmtesten Wallfahrtsorte Polens – eine kleine, aber monumentale Kirche im spätbarocken Stil, die sich unterhalb des Gipfels des Igliczna-Berges (845 m ü.d.M.) im Herzen des Śnieżnik-Massivs befindet. Die Geschichte dieses Ortes ist eine Geschichte von Wundern, Glauben und menschlichem Mut, der sich Widrigkeiten widersetzt – es ist eine Geschichte einer Figur, die einen Sturm überlebt hat, von Kindern, deren Augenlicht wiederhergestellt wurde, von Händen, die von Maschinen zerquetscht und auf wundersame Weise repariert wurden. Hier, im Jahr 1983, krönte Papst Johannes Paul II. – der dieses Heiligtum als Bischof Karol Wojtyła in den Jahren 1961–1968 zweimal besucht hatte – die Figur der Muttergottes Schnee und erkannte diesen Ort endgültig als weltweites Marienheiligtum an. Heute zieht das Heiligtum Igliczna nicht nur Pilger an, die nach spirituellen Gnaden suchen, sondern auch Touristen, die Schönheit, Kontemplation und Panoramablicke auf das Glatzer Land suchen.
Geschichte – Vom österreichischen Andenken zum polnischen Heiligtum
1742 – Die Teilung Schlesiens und die Genialität des Glaubens
Um zu verstehen, wie das Heiligtum auf der Igliczna entstand, muss man ins 18. Jahrhundert zurückkehren – in eine Zeit, als Schlesien zwischen rivalisierenden europäischen Mächten aufgeteilt war.
Vor 1742 gehörte Schlesien vollständig zur österreichischen Habsburgermonarchie. Die Bevölkerung des Glatzer Landes, die nach spirituellen Gnaden und Gesundheit suchte, pilgerte zum berühmten österreichischen Marienheiligtum in Mariazell (auch Maria Zell genannt, in der Steiermark, heute in Österreich).
Mariazell war eines der ältesten und berühmtesten Marienheiligtümer Europas – die Madonna wurde hier als „Mutter der slawischen Völker“ verehrt. Pilger kamen aus ganz Mitteleuropa und suchten Gesundheit und Gnaden.
Im Jahr 1742, infolge des Ersten Schlesischen Krieges, änderte sich die Situation jedoch völlig. Schlesien wurde geteilt – der größte Teil des Gebiets, einschließlich des Glatzer Landes, wurde von der Preußischen Krone Friedrichs des Großen übernommen.
Plötzlich befand sich die Bevölkerung des Glatzer Landes in der preußischen Einflusssphäre, während das, wohin sie pilgerte – Mariazell – sich in der österreichischen Sphäre befand. Die österreichisch-preußische Grenze wurde zu einer undurchdringlichen Barriere – das Überschreiten ohne besondere Genehmigungen war unmöglich.
Das war eine Tragödie für die Gläubigen – sie verloren den Zugang zu dem Heiligtum, das sie seit Generationen verehrten.
1750 – Krzysztof Veit bringt ein Andenken
Doch der Glaube fand einen Weg. Im Jahr 1750 beschloss ein Bewohner des Dorfes Wilkanów, Krzysztof Veit, etwas Mutiges – er pilgerte selbst nach Mariazell, trotz des Risikos, die Grenze zu überschreiten.
Nach seiner Rückkehr brachte er eine volkstümliche Kopie der Figur der Muttergottes von Mariazell mit – aus Lindenholz gefertigt. Es war eine Nachbildung, aber für die Menschen des Glatzer Landes war es alles – eine Verbindung zu dem, was sie verloren hatten.
Krzysztof Veit stellte die Figur auf eine alte Buche, die am Hang des Igliczna-Berges wuchs – auf einem Gelände, das seiner Familie gehörte. Es sollte nur ein Andenken sein, nicht mehr – eine Möglichkeit, dass die Menschen sich an das österreichische Heiligtum erinnern.
Niemand dachte damals an den Bau eines Heiligtums.
1765 – Sturm und Wunder
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Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Fünfzehn Jahre später, im Jahr 1765, traf ein gewaltiger Sturm Wilkanów und die Umgebung.
Der Sturm warf Dächer im Dorf um, zerstörte Bäume und tobte mit Wut. Auch eine alte Buche, an der eine Marienstatue hing, stürzte ein.
Als Krzysztof Veit und seine Brüder die Statue unter dem umgestürzten Baum hervorholten, machten sie eine unglaubliche Entdeckung – die Statue war nicht beschädigt, nicht einmal verkratzt.
Dies wurde als Wunder angesehen.
Für die Menschen im Glatzer Land war dies eine klare Botschaft – Gott will, dass genau hier, auf diesem Berg, eine Kirche steht. Der Ruf kam vom Himmel selbst – durch die unbeschädigte Statue.
Die Statue wurde an einen anderen, sichereren Ort gebracht – besser vor Stürmen geschützt.
1776–1777 – Bau der Kapelle und erste wundersame Heilungen
Im Jahr 1776 wurde die erste Holzkapelle an der Stelle des heutigen Pfarrhauses gebaut. Es war ein einfacher, kleiner Ort des Gebets – aber seine Bedeutung war enorm.
Nie dem unterworfen, was Menschen aus dem ganzen Glatzer Land bringen, die Hilfe von der Muttergottes suchen.
Und dann geschah etwas, das alles veränderte.
26. Juni 1777 – Erste bestätigte Heilung
Am 26. Juni 1777, nur ein Jahr nach dem Bau der Kapelle, wurde die erste offizielle, von einer kirchlichen Kommission bestätigte wundersame Heilung verzeichnet.
Die Geschichte des Jungen aus Sienna:
Der Sohn von Wawrzyniec Franke aus dem Dorf Sienna (einige Kilometer von Igliczna entfernt) fiel in eine Grube voller Kalk. Kalk – eine ätzende, chemische Substanz – beschädigte seine Augen erheblich. Der Junge verlor sein Augenlicht.
Das war eine Katastrophe. Im 18. Jahrhundert hatte ein blinder Junge praktisch keine Zukunft. Die Eltern beteten verzweifelt zu jedem Heiligen, den sie kannten. Nichts half.
Dann hörten sie von der Statue auf der Igliczna – von dem Ort, wo vor kurzem eine Statue der Schneemuttergottes erschienen war, die den Sturm selbst überstanden hatte.
Die Eltern brachten ihren Sohn auf den Berg Igliczna. Sie gingen betend und flehten die Muttergottes um Gnade an. Drei Tage lang blieben sie in der Nähe der Kapelle und beteten ununterbrochen.
Am dritten Tag erlangte der Junge sein Augenlicht wieder.
Das war ein Wunder – von einer kirchlichen Kommission bestätigt, dokumentiert, als tatsächliche göttliche Intervention anerkannt.
Nächste Wunder – Die Hand des Müllers
Kurz nach der Heilung des Jungen aus Sienna ereignete sich das nächste Wunder – die Heilung der Hand des Müllersohns aus Wilkanów, die von den Mühlrädern zerquetscht worden war.
Die Mühlräder waren eine Macht der Zerstörung – wenn eine Hand hineinfiel, fast immer
was zur Amputation führte. Aber hier – wie durch ein Wunder – wurde die Hand geheilt.
Die Nachricht verbreitete sich schnell. Bis 1781 wurden zwölf Wunder kommissionell bestätigt – zwölf Opfer, zwölf Heilungen, zwölf Zeugnisse der Gnade.
1781–1882 – Expansion und Bau der Großen Kirche
Die Holzkapelle erwies sich schnell als zu klein. Pilger kamen aus dem gesamten Glatzer Land, aus Schlesien, aus Deutschland. Im Jahr 1781 wird die Entscheidung getroffen – anstelle einer kleinen Kapelle eine richtige Kirche zu bauen.
Der Bau dauerte Jahre. Die Arbeiten erstreckten sich über viele Jahrzehnte:
Haupttempel: Eine Kirche im spätbarocken Stil, die im Laufe der Zeit präzise am Hang der Igliczna errichtet wurde
Türme: Charakteristische Türme wurden hinzugefügt, die die Landschaft dominieren
Pfarrhaus: Ein Pfarrhaus für die Priester wurde gebaut
Kreuzgänge: Kreuzgänge wurden hinzugefügt – offene Galerien um die Kirche herum
Aussichtsterrassen: Terrassen wurden geschaffen, die die Kontemplation der Landschaft ermöglichen
Abschlussarbeiten: Im Jahr 1882 wurde der Bau abgeschlossen
Über hundert Jahre lang wurde das Heiligtum umgebaut, erweitert und modernisiert – bis zu seiner endgültigen Form am Ende des 19. Jahrhunderts.
Papst Johannes Paul II. – Bischof Wojtyła und seine zwei Besuche (1961–1968)
Was diesen Ort jedoch wirklich zu einem internationalen Heiligtum machte, waren die Besuche von Karol Wojtyła, der später Papst Johannes Paul II. wurde.
Karol Wojtyła – Bischof von Krakau
In den Jahren 1961–1968 war Karol Wojtyła Weihbischof von Krakau und anschließend Bischof von Krakau. In dieser Zeit besuchte er zweimal Igliczna.
Warum interessierte sich Wojtyła für dieses kleine Heiligtum? Wahrscheinlich, weil er darin etwas Wichtiges sah – einen Ort des Glaubens, an dem Menschen die Liebe Gottes suchten. Es war auch ein Teil seiner Erzdiözese Krakau – obwohl geografisch weit von Krakau entfernt.
Diese Besuche hinterließen einen tiefen Eindruck. Wojtyła betete hier, spazierte auf den Terrassen, blickte auf das Panorama des Schneegebirges und des Glatzer Landes – eine Landschaft, die sich mit seinem Glauben verbinden sollte.
1978 – Wahl zum Papst
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Am 16. Oktober 1978 wurde Karol Wojtyła im achten Wahlgang des Konklaves zum Papst gewählt. Er nahm den Namen Johannes Paul II. an.
Es war unglaublich – ein polnischer Priester aus Krakau, dem vor vielen Jahren vom kommunistischen Regime das Verlassen Polens verboten wurde, wurde plötzlich Papst!
1983 – Zweite Pilgerreise nach Polen und Krönung
1983 unternahm Papst Johannes Paul II. seine zweite Pilgerreise nach Polen. Es war sein Besuch in dem Gebiet, aus dem er stammte, zu dem Volk, das ihn liebte.
Während dieser Pilgerreise besuchte er auch Igliczna. Und dann, bereits als Papst, krönte er die Figur der Muttergottes vom Schnee.
Die Krönung war eine besondere Zeremonie – die offizielle Anerkennung durch die Kirche, dass diese Figur, diese Madonna, besonderer Verehrung und Anbetung würdig ist. Es war eine Bestätigung dafür, dass in Igliczna tatsächlich Wunder geschehen waren, dass diese Landschaft, dieser Hügel, diese kleine Figur – die Kraft des göttlichen Segens in sich trägt.
Architektur und Bedeutung der Kirche
Spätbarock-Stil
Die Kirche in Igliczna ist ein Beispiel für spätbarocke Gebirgsarchitektur – ein Stil, der charakteristisch für Kirchen des 18. Jahrhunderts in den Alpen und Sudeten ist.
Charakteristische Merkmale:
Geringe Größe: Keine große Kathedrale, sondern eine intime, konzentrierte Kirche
Steinmauern: Gebaut aus lokalen Gneissteinen
Mit Blech gedecktes Dach: Charakteristisch für Gebirgsbauten
Gestaffelte Fassade: Angepasst an den steilen Berghang
Reich verziertes Interieur: Altar, Ikonographie, Bilder – alles bezieht sich auf den Marienkult
Kreuzweg – Spiritueller Pfad
Vom Kirche bis zum Gipfel von Igliczna führt ein Kreuzweg mit steinernen Stationen. Dies ist ein Pilgerweg, auf dem steinerne Monumente aufgestellt sind, die die Stationen des Kreuzweges darstellen – das letzte Leiden Jesu.
Pilger gehen diesen Weg entlang, meditieren über jede Station und gedenken des Leidens Christi. Es ist nicht nur eine touristische Attraktion, sondern eine persönliche, spirituelle Übung.
Aussicht – Aussichtspunkt auf das Glatzer Land
Vom Heiligtum und vom Gipfel von Igliczna aus hat man eine wunderbare Panoramaaussicht auf das gesamteZiemie Kłodzką:
Czarna Góra: Charakterystyczny szczyt Masywu Śnieżnika
Śnieżnik: Najwyższy szczyt regionu (1425 m n.p.m.)
Kotlina Kłodzka: Rozległa dolina poniżej
Inne Szczyty Masywu: Całe pasmo górskie roztacza się przed wzrokiem
To jeden z najatrakcyjniejszych widoków w całych Sudetach.
Praktyczne Informacje – Jak Zwiedzać Sanktuarium
Lokalizacja
Wieś: Góra Igliczna, gmina Bystrzyca Kłodzka
Województwo: Dolnośląskie
Powiat: Kłodzki
Wysokość Szczytu: 845–847 metrów nad poziomem morza
Odległość od Międzygórza: Około 15–20 km
Dojazd – Samochód i Droga Wahadłowa
Ważna Informacja o Ruchu Wahadłowym:
Droga prowadząca do Sanktuarium to wąska górska droga, która nie stać bezpieczeństwa dwóch pojazdów jednocześnie. Dlatego wprowadzono system ruchu wahadłowego:
Wjazd: Przez 15 minut od połowy każdej godziny (np. 11:30–11:45)
Zjazd: Przez 15 minut od pełnej godziny (np. 12:00–12:15)
To oznacza, że jeśli chcesz wjechać samochodem, musisz zaplanować sobie wjazd o wyznaczonym czasie – czekasz na przepustkę.
Alternatywy – Piesze Wędrówki
Jeśli nie chcesz czekać na przepustkę, można dotrzeć pieszo. Popularne trasy:
Glatzer Land:
Czarna Góra: Markanter Gipfel des Śnieżnik-Massivs
Śnieżnik: Der höchste Gipfel der Region (1425 m ü.M.)
Kotlina Kłodzka: Weites Tal darunter
Andere Gipfel des Massivs: Die gesamte Bergkette erstreckt sich vor den Augen
Dies ist eine der attraktivsten Aussichten in den gesamten Sudeten.
Praktische Informationen – Wie man das Heiligtum besichtigt
Lage
Dorf: Góra Igliczna, Gemeinde Bystrzyca Kłodzka
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzki
Höhe des Gipfels: 845–847 Meter über dem Meeresspiegel
Entfernung von Międzygórze: Etwa 15–20 km
Anreise – Auto und Pendelverkehr
Wichtige Informationen zum Pendelverkehr:
Die Straße zum Heiligtum ist eine schmale Bergstraße, die die Sicherheit von zwei Fahrzeugen gleichzeitig nicht gewährleisten kann. Daher wurde ein Pendelverkehrssystem eingeführt:
Auffahrt: 15 Minuten ab der Hälfte jeder Stunde (z. B. 11:30–11:45)
Abfahrt: 15 Minuten ab der vollen Stunde (z. B. 12:00–12:15)
Das bedeutet, dass Sie, wenn Sie mit dem Auto hochfahren möchten, Ihre Auffahrt zu einem bestimmten Zeitpunkt planen müssen – Sie warten auf eine Genehmigung.
Alternativen – Wanderungen
Wenn Sie nicht auf eine Genehmigung warten möchten, können Sie zu Fuß dorthin gelangen. Beliebte Routen:
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Von Stronie Śląskie (Seitenberg): Ungefähr 2,5 Stunden
Von Międzygórze (Wölfelsgrund) über den Wilczki-Wasserfall und den Märchengarten: Ungefähr 3 Stunden – dies ist die schönste Route
Parken
Am Heiligtum: Begrenzte Anzahl an Parkplätzen
Unterhalb des Heiligtums: Größerer Parkplatz, von dem aus man zu Fuß gehen muss
Öffnungszeiten
Kirche: Täglich zum Gebet geöffnet
Besichtigung: Keine besonderen Einschränkungen
Temperatur und Wetter
Sommer: Ca. 12–15°C – kühler als am Fuße des Berges
Winter: Ca. -5 bis 0°C – Schnee und Eis möglich
Wind: Auf dem Gipfel kann er deutlich stärker sein
Pilgerbedeutung – Warum Dieser Ort Wichtig Ist
Heiligtum Unserer Lieben Frau, Ursache Unserer Freude „Maria Schnee“] ist nicht nur eine touristische Attraktion – es ist ein Ort von tiefer pilgerlicher und spiritueller Bedeutung. Für Katholiken, die Gnade und Gesundheit suchen, ist dies einer der wichtigsten Orte in Polen.
Warum Pilgern Die Menschen?
Wunderbare Heilungen: Die Geschichte der Wunder, die hier geschehen sind, inspiriert Gläubige zur Hoffnung.
Persönlicher Kontakt mit Maria: Viele Menschen spüren hier eine besondere Nähe zur Mutter Gottes
Schönheit der Natur: Die Landschaft – Berge, Wälder, Tal – hat eine heilende Wirkung auf die Seele
Geschichte: Eine Geschichte über den Glauben, der Kriege, ein geteiltes Land und politische Unterdrückung überlebt hat



