Międzygórze, gelegen im Herzen des Schneebergmassivs auf einer Höhe von 570–750 Metern über dem Meeresspiegel, ist einer der schönsten Orte der gesamten Sudeten – ein kleines Dorf mit nur 700 Einwohnern, das wie eine Perle, umgeben von Smaragden, zwischen die Berghänge gezwängt ist. Dieser charmante Ort, auch „Kleine Schweiz“ genannt, zieht nicht nur Touristen an, die Ruhe und Naturschönheiten suchen, sondern auch Filmemacher, die nach idealen Drehorten suchen – hier wurde 1965 die Kultserie „Vier Panzersoldaten und ein Hund“ gedreht, hier entstanden Szenen, die Millionen von Polen jahrzehntelang begeisterten. Die charakteristische Architektur im Tiroler und skandinavischen Stil, die wunderschön erhaltenen Villen von vor über hundert Jahren mit hölzernen Schnitzereien, Balkonen, die ganze Stockwerke umgeben, und reichen Schnitzarbeiten – all das macht einen Spaziergang durch Międzygórze zu einer Reise in die eleganten Zeiten des 19. Jahrhunderts, als hier die schönsten Bergkurorte Europas entstanden.
Geschichte von Międzygórze – Von Holzfällern und Köhlern zum königlichen Kurort
16. Jahrhundert – Erste Siedlungen: Holzfäller und Köhler
Die Geschichte von Międzygórze reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die ersten Siedler in dieses noch unbewohnte Tal kamen. Es waren jedoch keine wohlhabenden Personen oder Adlige – es waren einfache Holzfäller und Köhler, Menschen, die im Wald arbeiteten, Bäume fällten und Holzkohle brannten.
Die Holzfäller suchten dichte Wälder – und davon gab es im Schneebergmassiv reichlich. Die Köhler wiederum brannten Holz zu Kohle, die in den Hütten und Gruben zum Schmelzen von Erzen benötigt wurde. Es war harte Arbeit, aber lohnend.
Die ersten Siedlungen in Międzygórze waren wahrscheinlich Arbeitsgebäude – Schuppen, Lager, Unterkünfte für die Arbeiter. Nichts Besonderes – einfach nur zweckmäßig.
19. Jahrhundert – Revolution: Prinzessin Marianne von Oranien
Der Durchbruch kam im Jahr 1840, als Prinzessin Marianne von Oranien das umliegende Landgut zusammen mit Międzygórze kaufte. Marianne von Oranien war eine ungewöhnliche Person – eine niederländische Prinzessin, die das Leben nach Schlesien geführt hatte.
Wer war Marianne von Oranien? Sie war eine visionäre Frau, die das Potenzial von Tourismus und Gesundheitswesen erkannte. Dank ihr erlebte die gesamte Region des Glatzer Landes eine Transformation – von einem armen, waldreichen Gebiet zu einem eleganten Bergkurort.
Von Marianne von Oranien eingeführte Änderungen:
Bau eines Straßennetzes – Straßen, die zum Schneeberg und zu den Nachbardörfern führen
Regulierung von Bächen – der Fluss Wilczka, der durch Międzygórze fließt, wurde reguliert, um die Sicherheit zu gewährleisten
Bau einer eigenen Villa – eine Residenz im Tiroler Stil, die ein beispielhaftes Beispiel für die Architektur darstellte, die sie verbreiten wollte
Sorgfalt für einheitliche Architektur – jedes neue Gebäude in Międzygórze sollte im Tiroler Stil errichtet werden, was dem Ort ein einheitliches, malerisches Aussehen verlieh
1882 – Gründung des ersten Sanatoriums
Im Jahr 1882, etwa 40 Jahre nachdem Marianne von Oranien Międzygórze gekauft hatte, tauchte ein Unternehmer auf, der ein enormes Potenzial erkannte – das Potenzial des Kurortgeschäfts.
Dieser Mann verstand, dass die grüne Umgebung, die saubere Luft und die wunderschönen Landschaften von Międzygórze reiche Menschen anziehen könnten, die Gesundheit suchten. Im 19. Jahrhundert waren Kurorte in Mode – die Menschen glaubten, dass die besondere Bergluft Lunge, Nerven und Herz heilen könne.
Er eröffnete den ersten Sanatoriumskomplex in Międzygórze, natürlich im Tiroler Stil. Der Erfolg war sofort da – es mangelte nicht an Interessenten für Kuraufenthalte. Schnell entstanden weitere Pensionen, Hotels und Ferienhäuser – alle im gleichen, schönen Stil.
20. Jahrhundert – Vom Kurort zum touristischen Volltext
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Międzygórze über das Kurortgeschäft hinaus. Es wurde zunächst als beliebter Sommerfrischeort bekannt – für reiche Leute, die Ruhe suchten. Später, in der Zeit des Kommunismus, wurde es zu einem Erholungszentrum für Arbeiter und Touristen.
Dennoch hat es seinen Charakter nicht verloren – Tiroler Architektur, wunderschöne Landschaften, saubere Luft – all das hat überlebt.
Architektur von Międzygórze – Faszination für den Tiroler Stil
Was Międzygórze] so besonders macht, ist seine einheitliche Architektur im Tiroler Stil. Fast jedes Gebäude im Ort – von kleinen Häusern über Pensionen bis hin zu großen Ferienhäusern – wurde in diesem charakteristischen Stil erbaut.
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Merkmale der Tiroler Architektur in Międzygórze
Charakteristische Elemente:
Holzschnitzereien – jeder Balkon, jede Balustrade, jeder Laubengang (offene Galerie um das Haus) ist reich mit Holzschnitzereien verziert.
Balkone, die ganze Etagen umgeben – den größten Eindruck macht die Pensionsbebauung mit charakteristischen Balkonen, die ganze Etagen umlaufen.
Reich verzierte Schnitzformen – jede Holzoberfläche wird zur Leinwand für Holzschnitzer.
Große Fenster – die den Zugang von Licht ermöglichen und den Blick auf die Landschaft aus dem Inneren der Häuser ermöglichen.
Sanfte Dächer – charakteristisch für die alpine Architektur.
Vergleich mit Schweizer Häusern
Międzygórze erinnert tatsächlich an eine kleine Schweizer Stadt – daher der Name „Kleine Schweiz“. Es ist jedoch weniger eine Kopie der Schweiz als vielmehr eine alpine Inspiration – ein Stil, der aus den Grenzgebieten zwischen Österreich, der Schweiz und dem italienischen Tirol stammt.
Historischer Wert – Schutz und Renovierung
Viele dieser schönen Gebäude, die vor über hundert Jahren erbaut wurden, sind bis heute erhalten. Einige von ihnen wurden sorgfältig restauriert und dienen als Pensionen oder Hotels. Leider sind einige Gebäude nicht restauriert und man kann nur erahnen, wie schön sie einst ausgesehen haben müssen.
„Vier Panzersoldaten und ein Hund“ – Als Międzygórze Sibirien spielte
Eine der attraktivsten Episoden in der Geschichte von Międzygórze] war sein Auftritt im Film. 1965 wurde Międzygórze zum Drehort für die Kultserie „Vier Panzersoldaten und ein Hund“.
Eisiger Februar 1965 – Der Beginn einer Legende
Eisiger Februar 1965. Ein bescheidenes Filmteam unter der Leitung von Regisseur Konrad Nałęcki kam nach Międzygórze, um Aufnahmen für die Kriegsserie zu drehen. Niemand aus diesem Team ahnte, dass er gerade eine der beliebtesten polnischen Serien aller Zeiten schuf.
Międzygórze als sibirischesTajga
Die Szenerie von Międzygórze – verschneite Berge, Kiefernwälder, frostige Luft – eignete sich hervorragend für die Darstellung der sibirischen Taiga, in der Janek Kos, der Hauptdarsteller der Serie, seine Jugend verbrachte.
In Międzygórze gedrehte Szenen:
Janek jagt einen Tiger – die berühmte Szene, in der der junge Janek seine Gefährten vor einem Tiger verteidigt
Kampf mit einem japanischen Fallschirmjäger – eine dramatische Kampfszene
Versuch, sich zur Armee zu melden – die erste Folge, in der Janek versucht, sich der Armee anzuschließen
Das Team ohne moderne Sicherheitsvorkehrungen
Man muss immer noch sagen, dass die Arbeitsbedingungen am Set im Vergleich zu heutigen Standards erschreckend gefährlich waren. Es gab keine modernen Sicherheitssysteme, keine großen Mitarbeiterstäbe, die sich um jedes Detail kümmerten.
Tragischer Unfall – Janusz Gajos wird von einem Lastwagen überfahren:
Einer der größten Unfälle am Set betraf den Hauptdarsteller selbst – Janusz Gajos, der Janek Kos spielte. Während der Dreharbeiten wurde Gajos von einem Lastwagen überfahren.
Was ist passiert? Gajos wurde in Gips gelegt, aber selbst dann setzte er die Arbeit an der Serie fort. Er lag im Krankenzimmer, und dank der echten Verletzung war er vielleicht überzeugender in der Rolle!
Um sich an seine Verletzung anzupassen, änderten die Filmemacher sogar die Reihenfolge der Aufnahmen und drehten gerade die Krankenhausfolge, in der Janek im Krankenhaus lag. Bei Außenaufnahmen wurde Gajos manchmal durch den Krakauer Schauspieler Henryk Matwiszyn ersetzt.
Ausstrahlung und Erfolg
Die Serie wurde 1965 aufgenommen, erreichte aber erst im Mai 1966 die Öffentlichkeit, als die erste Folge Premiere hatte. Ab dem 25. September 1966 wurde die Serie regelmäßig ausgestrahlt und wurde schnell zu einem Phänomen.
Millionen Polen sahen die Abenteuer des Panzers „Rudy 102“ und seiner Besatzung – und werden sich immer an die Szene erinnern, in der der junge Janek Kos in der sibirischen Taiga einen Tiger jagt, und wir wissen, dass Międzygórze diesen himmlischen Hintergrund gespielt hat.
Andere Filmproduktionen
Międzygórze hat nicht darauf verzichtet, ein Kinostar zu sein. Neben „Vier Panzersoldaten und ein Hund“ wurden hier auch folgende Filme gedreht:
Serie „WOW“ (1991) – verwandelte sich in das fiktive Laurentine, zu Gast waren Stars wie Cezary Pazura oder Anna Seniuk
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Polnisch-Amerikanischer Film „Weißer Drache“ (1986) – Fantasyfilm der Regisseure Jerzy Domaradzki und Janusz Morgenstern
Serie „Gazda z Diabelnej“ (1979) und „Boża Podszewka II“ (2005)
Haupttouristenattraktionen von Międzygórze
1. Wilczki-Wasserfall – Der Zweithöchste in den Sudeten
Der Wilczki-Wasserfall ist der zweitgrößte Wasserfall in den gesamten Sudeten und der höchste im Glatzer Schneebergmassiv. Der Wasserfall hat eine Fallhöhe von 22 Metern – eine beeindruckende Höhe.
Er entstand auf einer tektonischen Verwerfungslinie am Fluss Wilczka, was ihn nicht nur schön, sondern auch geologisch wichtig macht. Er befindet sich direkt am Weg zum Marienheiligtum auf der Igliczna.
Vor einigen Jahren wurde das Gebiet um den Wasserfall grundlegend revitalisiert, was das Betrachten des Wasserfalls zu einem sicheren und hervorragenden Vergnügen für jedermann macht.
2. Marienheiligtum auf der Igliczna
Der Berg Igliczna, der sich in der Nähe von Międzygórze befindet, beherbergt das Marienheiligtum – ein wichtiger Wallfahrtsort für Katholiken. Der Weg zur Igliczna beginnt in Międzygórze und ist auch für Anfänger relativ einfach.
3. Märchengarten – Märchenland
Międzygórze beherbergt auch den Märchengarten – ein magischer Ort voller Holzskulpturen und Märchenfiguren. Dieser Ort ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt.
4. Hochwasserschutzdamm
Der Damm befindet sich am Ortseingang von Międzygórze, etwa 200 Meter von der Hauptstraße entfernt. Durch ihn verläuft der grüne Wanderweg in Richtung Maria Schnee.
5. Wanderweg der Marianna Oranska – Grenzüberschreitender Königsweg
Der „Grenzüberschreitende Wanderweg der Prinzessin Marianna Oranska“ ist eine moderne Touristenattraktion, die einer Frau gewidmet ist, die diese Region berühmt gemacht hat. Der Weg verläuft durch Gebiete auf beiden Seiten der polnisch-tschechischen Grenze.
Wander- und Radwege – Ein Paradies für Aktive
Międzygórze ist ein Zentrum für Wander- und Radtourismus. Umgeben von den majestätischen Sudeten bietet es eine Reihe von Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade.
Wanderwege
Wanderweg zum Szczeliniec Wielki: Einer der beliebtesten, der zum Gipfel des Szczeliniec Wielki führt, von dem aus sich ein spektakulärer Blick auf
ganze Sudeten – eine relativ einfache Strecke, ideal für Familien mit KindernRoute zum Śnieżnik (Glatzer Schneeberg): Schwierigere Strecke, aber mit malerischen Aussichtspunkten
Infrastruktur der Wanderwege
Die Wanderwege in Międzygórze sind gut vorbereitet und gepflegt. Die meisten Wanderwege sind markiert, und an strategischen Punkten befinden sich Informationstafeln, Aussichtspunkte und Rastplätze. Für die Sicherheit sollte man an die entsprechende Ausrüstung denken, insbesondere bei Bergwanderungen.
Unterkünfte und touristische Einrichtungen
In Międzygórze ist es kein Problem, Unterkünfte zu finden – sei es in alten Pensionen im Tiroler Stil oder in neuen Agrotourismusbetrieben. Es gibt auch ein paar Geschäfte und gastronomische Einrichtungen.
Für Natur- und Ruheliebhaber bietet Międzygórze auch Häuschen und Erholungszentren inmitten malerischer Berglandschaften, die Zugang zu Attraktionen wie Grillen oder Lagerfeuer bieten.
Warum Międzygórze einen Besuch wert ist
Międzygórze ist eine harmonische Verbindung von Geschichte, Architektur, Natur und Filmkultur. Es ist kein gewöhnliches Bergdorf – es ist ein lebendiges Museum des alpinen Lebensstils, ein Ort, an dem jedes Gebäude eine Geschichte erzählt, an dem jeder Weg zu neuen Entdeckungen führt, an dem die Landschaften die berühmtesten polnischen Filmemacher inspirierten.
Ein Spaziergang durch Międzygórze ist wie eine Reise in die Vergangenheit – in die eleganten Zeiten des 19. Jahrhunderts, als wohlhabende Europäer Ruhe und Gesundheit in den Bergen suchten. Es ist gleichzeitig ein moderner Ort, an dem man aktiv Zeit verbringen kann, indem man auf Wanderwegen wandert, Wasserfälle besichtigt und in Heiligtümern meditiert.



